Justitia et Pax begrüßt Erhalt des BMZ

Bischof Dr. Stephan Ackermann bei der konstituierenden Kommissionssitzung am 23.10.2009 als Vorsitzender bestätigt

Bischof Dr. Stephan Ackermann, Trier, wurde bei den Vorstandswahlen auf der für die neue Arbeitsperiode 2009-2014 konstituierenden Sitzung in Berlin in seinem Amt als Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Prof. Dr. Barbara Krause, Katholische Hochschule NRW Aachen und Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken wiedergewählt. Weiter werden Prof. Dr. Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer Misereor und erstmals Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident von Missio Aachen dem Vorstand als gewählte Mitglieder angehören.  

„Die Herausforderung internationaler Verantwortung für die deutsche Politik“ unter dieser Überschrift diskutierte die Kommission die Bedeutung der Globalisierungsenzyklika „Caritas in Veritate“ für die Politik mit Elmar Brok MdEP, Dietmar Nietan MdB und Hellmut Königshaus MdB. Die Enzyklika immunisiere gegen die Ideologie der Sachzwänge, setze dem verbreiteten Effizienzdenken eine wahre menschliche Entwicklung und Solidarität entgegen, so Dietmar Nietan. Positiv überrascht zeigte sich Königshaus über die Punktgenauigkeit der Analyse zu den Risiken der weltweiten Armut, auch der Gefahren relativer Armut in entwickelten Ländern. Dringlich sei die Forderung nach globalen Regeln für globale Märkte, sonst zerstöre der Markt sich selbst, wie die Finanzmarktkrise gezeigt habe, so Elmar Brok. Von den Kirchen erwarteten die Politiker Unterstützung in der Bewusstseinsbildung, um gerechte Lösungen etwa beim Klimawandel mehrheitsfähig zu machen. Wie weit dabei auch an Eigennutz und eigene Interessen angeknüpft werden müsse, blieb strittig.

Die Antwort auf den Widerstreit der Partikularinteressen sei die Verwiesenheit und Orientierung jedes Menschen auf den anderen hin , den nahen und fernen Mitmenschen und damit die Orientierung der Politik auf das Gemeinwohl, so fasste Bischof Ackermann die Botschaft der Enzyklika in der Diskussion zusammen. Er ermutigte zu Vorleistungen der stärkeren Akteure am globalen Markt etwa bei der Einführung bei einer Steuer gegen Armut: „Wir müssen über den eigenen Schatten springen, sonst kommen wir nicht voran“.  

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