Die Finanz-und Wirtschaftskrise hat 2009 und in den
folgenden Jahren die Schwächen eines deregulierten Finanzmarktes gezeigt. Sie
hatte und hat erhebliche Auswirkungen, zuerst gerade für die Ärmsten, die am
wenigsten zu ihrer Ursache beigetragen haben. Der Päpstliche Rat Justitia et
Pax hatte bereits im Oktober 2011 die Ursachen der Krise und ihre Auswirkungen
analysiert und eine Reform des Internationalen Finanzsystems gefordert.
Erklärung „Towards Reforming The International Financial And Monetary Systems“
Rede von Kardinal Turkson an der LSE, London am 06.02.2014
Justitia et Pax hatte sich bei verschiedenen
Gelegenheiten für eine weitergehende Regulierung und politische Steuerung der
Finanzdienstleistungen in Europa und weltweit ausgesprochen.
Erklärung vom Vorsitzenden Bischof Dr.Ackermann
Ebenso hat Justitia et Pax sich für die Einführung einer
Finanztransaktionssteuer ausgesprochen und die entsprechende Kampagne von
Anfang an mit getragen. Die Erträge aus der Finanztransaktionssteuer sollten
für die Armutsreduzierung und weltweite Entwicklung investiert werden.
Die Konferenz Europäischer Justitia et Pax Kommissionen
hatte in ihrer Konzertierten Aktion 2013 ihre Vision von einer Wirtschaft im
Dienste der Gesellschaft entfaltet. „Der Finanzsektor dient der Realwirtschaft,
diese steht wiederum im Dienst der Gesellschaft und hat die Aufgabe, die Würde
und das Wohlergehen des Menschen zu schützen und zu fördern.“, diese
Perspektive solle Politik und Wirtschaft anleiten. Ethische Kriterien müssten
Grundlage einer Neuorientierung sein. Aus-und Weiterbildungsangebote im Wirtschafts-
und Finanzsektor müssten die ethische Dimension und die Auswirkungen auf das
menschliche Zusammenleben mit einem besonderen Fokus auf soziale Gerechtigkeit
hervorheben.
Erklärung „Konzertierte Aktion 2013 von JP Europa"
Schon im Jahre 2000 hatte die Deutsche Kommission
Justitia et Pax sich mit den Fragen einer politischen Steuerung der
ökonomischen Globalisierung befasst und dabei Fragen der Welthandelsordnung in
den Mittelpunkt gerückt. Gefordert wurde eine Reform des Welthandels im Interesse
der Armen und eine Verknüpfung des WTO Regelwerks mit dem Menschenrechtsregime
der Vereinten Nationen.
Publikation „Reform des Welthandels“ vom Juni 2001
In der Diskussion um ein Handels- und
Investitionsabkommen zwischen den USA und der EU (TTIP) hat Justitia et Pax
Anforderungen aus Sicht der christlichen Soziallehre eingebracht. Die Würde des
Menschen, seine Rechte und das Gemeinwohl müssten Ausgangspunkte einer
Überprüfung der bisherigen Verhandlungen sein.