Die
Auseinandersetzung mit der Gewalt ist eine der Grundherausforderungen
menschlicher Existenz. Die Erfahrungen von Unrecht und Verletzung bedürfen der
Deutung und Erklärung. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass
auch die Religionen in vielfältiger Weise durch Gewalterfahrungen geprägt sind.
Gewaltkritik gehört ins Besondere in der biblischen Tradition zum festen Bestandteil
jüdisch-christlichen Überlieferung. Dennoch sind religiöse Akteure – auch
Christen – nicht selten der Versuchung erlegen, Gewalt religiös zu
rechtfertigen. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Traditionen ist eine
unverzichtbare Aufgabe für alle Religionsgemeinschaften, die konstruktive
Beiträge zum Frieden leisten wollen. Die Deutsche Kommission Justitia et Pax
reflektiert daher immer wieder auch die religiösen Deutungsmuster in
Gewaltkontexten. Sie lädt dabei nicht zuletzt zum interreligiösen Gespräch ein.
Literatur:
Axel
Heinrich: Denkmuster zur Eindämmung und zur Legitimation von Gewalt im Christentum
und im Islam.
(Schriftenreihe Gerechtigkeit und Frieden 109), Bonn 2006.
Annette
Meuthrath: Gewaltpotentiale im Hinduismus
(Schriftenreihe Gerechtigkeit und Frieden 112), Bonn 2007.