Bonn/Trier (KNA) Die Deutsche Bischofskonferenz
verurteilt den Beginn der Bauarbeiten an einem Teilstück der israelischen
Sperrmauer. Der Vorsitzende der Kommission Justitia et Pax, der Trierer Bischof
Stephan Ackermann, sprach am Dienstag von einem Verstoß gegen die
Gerechtigkeit, wenn «58 christliche Familien ihres Landes und ihres
Lebensunterhalts beraubt werden und keinen Zugang mehr zu ihren landwirtschaftlichen
Flächen haben». Ackermann ist Delegierter der Bischofskonferenz bei den
jährlichen Internationalen Bischofstreffen im Heiligen Land.
Anfang Juli hatte Israels Oberstes Gericht den Bau der
Sperrmauer auf privatem Land bei Beit Dschalla unweit von Bethlehem gestattet.
Damit korrigierte das Gericht ein eigenes Urteil vom April, das die geplante
Mauerführung als unzulässig bewertet hatte. Eine weiteres Urteil steht noch
aus.
Ackermann kritisierte, dass die Armee mit Rodungsarbeiten
begonnen habe, ohne eine abschließende gerichtliche Entscheidung abzuwarten.
Das Vorgehen im Cremisan-Tal schüre Unmut und
Misstrauen und sei bezeichnend für die desolate Situation im Heiligen Land.
Wörtlich sagte der Bischof: «Es ist unheilvoll für beide Völker, wenn
durch die Fortsetzung dieser Art von Siedlungspolitik eine Zwei-Staaten-Lösung
unmöglich gemacht wird.»
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