Die Deutsche Kommission Justitia et Pax hat in den vergangenen Jahren des öfteren Fragen der Bevölkerungspolitik aufgegriffen und sich für ein menschenrechtliches Monitoring der entsprechenden Programme und Projekte ausgesprochen. Die Schrift
Maria-Christine Zauzich
Bevölkerungspolitik und Menschenrechte. Journalistische Untersuchung zur Situation in Peru
will einen Beitrag zu einem solchen Monitoring leisten. Sie belegt: Die Politik der peruanischen Regierung war während eines längeren Zeitraums in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre so angelegt, dass eine Unzahl von Missbräuchen und Menschenrechtsverletzungen wenn nicht direkt angestrebt, so doch durch die Konzeption und Ausrichtung der Vorhaben programmiert war. Diese Politik stand mit elementaren ethischen Mindeststandards und auch mit den Vorgaben der Weltbevölkerungskonferenz von 1994 in keiner Weise in Einklang.
Im Interesse der (vor allem) Frauen, die Opfer dieser Maßnahmen geworden sind, im Interesse einer Prävention gegenüber möglichem weiteren Missbrauch und schließlich auch im Interesse einer humanen Ausrichtung der Politiken im Bereich der "reproduktiven Gesundheit" bedarf der Fall Peru weiterer Aufarbeitung und öffentlicher Bewusstmachung.