Studientagung "Politische Steuerung der Globalisierung" der Deutschen Kommission Justitia et Pax am 13./14. November in Bonn
Die aktuelle Globalisierung bedarf dringender Korrekturen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung und Gerechtigkeit für alle - so der Tenor bei der Studientagung.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen: Globalisierung,
Welthandel/WTO, TRIPS/Patente auf Leben und internationales
Insolvenzrecht als ein Beitrag zur Lösung der Schuldenkrise der
Entwicklungsländer. Die komplexe Thematik der Globalisierung wurde bei
der Tagung in Vorträgen und Diskussionen mit Vertretern aus Deutschland,
Afrika und Lateinamerika an Hand konkreter Beispiele diskutiert und
verständlich gemacht.
Es ging um die Auswirkungen der Globalisierung auf die Armen in
Entwicklungsländern. Dabei zeigt sich, dass die aktuellen Regeln der
Globalisierung oft so wirken, dass nicht die wohlhabenderen Länder mehr
leisten, sondern die armen. In einer gerechten Welt müßte es umgekehrt
sein.
Multiplikator/innen aus Bildungsarbeit und Kirche, aus
Eine-Welt-Einrichtungen und NGOs, die das Thema Globalisierung vertiefen
wollten, nahmen in großer Zahl teil.
"Der Globalisierung des Profits und des Elends ist eine
Globalisierung der Solidarität entgegenzuhalten", mit diesem Papstzitat
umschrieb Bischof Dr. Marx, Vorsitzender der Deutschen Kommission
Justitia et Pax, das Leitbild der Kirche in ihrem Engagement für eine
gerechte Globalisierung. Er forderte eindringlich, die Globalisierung an
Kriterien der Gerechtigkeit zu orientieren. Er griff die Ankündigung
der neuen Bundesregierung auf, die laufende Welthandelsrunde zu einer
„echten Entwicklungsrunde" zu machen, und sagte eine aufmerksame und
kritische Begleitung dieser Anstrengungen zu.
Er ermutigte die Teilnehmer/innen der Veranstaltung, ihr wichtiges
Engagement für eine an der gleichen Menschenwürde aller Menschen
orientierten Gestaltung der Globalisierung fortzusetzen.