Bericht von Dieter Grande über die Arbeit von Justitia et Pax in der früheren DDR veröffentlicht
Unter dem Titel: "Dem Frieden ein Chance" hat die Deutsche Kommission Justitia et Pax in ihrer Schriftenreihe "Gerechtigkeit und Frieden" den Bericht von Dieter Grande veröffentlicht, der die Arbeit von Justitia et Pax in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) beschreibt.
Der Autor hat die von der früheren Berliner Bischofskonferenz beauftragte Tätigkeit für die Ausbreitung des Friedensgedankens von den ersten Anfängen 1978 bis zur Auflösung der Kommission Justitia et Pax in der früheren DDR 1991 geleitet und gestaltet. Somit liegt ein Bericht aus erster Hand vor, der im Anhang um 34 Dokumente der Justitia et Pax-Arbeit und des Staatssicherheitsdienstes der DDR ergänzt wird. In einem Bericht aus dem Jahre 1988 für die europäische Konferenz Justita et Pax schreibt Dieter Grande sehr behutsam: "Die Möglichkeiten, in die Öffentlichkeit hinein zu wirken, sind durch die besonderen Verhältnisse in unserem Land und die dadurch bedingte kirchenpolitische Konzeption der Berliner Bischofskonferenz sehr eingeschränkt. Wichtigste Aufgabe ist es deshalb für uns, Hilfen zur Bewußtseinsbildung zum Thema Frieden in die Gemeindearbeit zu geben." Aufschlussreich, dass sich diese Passage dann in einem Vermerk des Staatssicherheitsdienstes wiederfindet.
Im Vorwort würdigt der Trierer Bischof Dr. Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax, das Engagement der Mitglieder der ostdeutschen Arbeitsgruppe und Kommission Justitia et Pax: "Sie haben unter widrigsten Verhältnissen die Botschaft vom Frieden und der Gerechtigkeit in die Gemeinden der katholischen Kirche in der DDR gegeben, und zur Botschaft entsprechende Arbeitshilfen und Materialien." Mit dieser Publikation liegt ein Beitrag zur zeitgeschichtlichen Aufarbeitung der kirchlichen Tätigkeit in der früheren DDR vor zu einem Arbeitsgebiet, das bisher kaum dokumentiert ist.