Bischof Marx aktualisiert „Pacem in Terris“ auf Irak-Krieg hin.
Aus Anlass des 40. Jahrestages der Enzyklika „Pacem in Terris“ unterstrich Bischof Marx noch einmal die ungebrochene Aktualität der damaligen Ausführungen, die Papst Johannes XXIII am 11. April 1963 ein halbes Jahr nach der Kuba-Krise und wenige Monate vor seinem Tod veröffentlichte. Insbesondere der enge innere Zusammenhang zwischen der Begründung der Menschenrechte sowie der konkreten Ausgestaltung des Völkerrechts sei in der politischen Debatte dieser Tage energisch zu verteidigen. Dabei müsse man sich sowohl gegen ein Menschenrechtspathos verwehren, das meint, ohne umfassend legitimierte Institutionen auskommen zu können, als auch jenen Stimmen eine klare Absage erteilen, die den Menschenrechtsgedanken zugunsten neorealistischer Politikkonzepte zu relativieren bereit sind.
In vorausschauender Weise begründete „Pacem in Terris“ vor 40 Jahren die Notwendigkeit einer legitimierten politischen Gewalt zur Sicherung des „universalen Gemeinwohls“ und rief zur Stärkung der Vereinten Nationen auf. In unseren Tagen mutet es geradezu prophetisch an, wie vor einseitiger Vereinnahmung dieser "allgemeinen Autorität" durch "mächtige Nationen" einerseits und jeden Unilateralismus andererseits gewarnt wurde.
Mit Blick auf die Diskussion über die zukünftige Entwicklung im Irak machte Bischof Marx deutlich, dass die Vereinten Nationen umgehend nach Beendigung der Kriegshandlungen die politische Verantwortung übernehmen sollten. Das Vorgehen der USA und ihrer Alliierten bleibe selbst bei einem Sieg in den nächsten Tagen höchst bedenklich und werfe schwierige Fragen auf. Bischof Marx forderte die Verantwortlichen auf, umgehend zu einer Politik im Rahmen der Vereinten Nationen zurückzukehren. Zuvörderst gelte es aber, angesichts der noch andauernden Kämpfe energische Schritte zum Schutz der Zivilbevölkerung einzuleiten.