Baumwollsubventionen streichen und den ärmsten Entwicklungsländern eine faire Chance auf dem Weltmarkt geben.
Mittwoch, der 10. September war der erste Tag der WTO-Ministerkonferenz in Cancún, Mexico. Morgens wurde in schönen Reden das Versprechen wiederholt, es solle eine Entwicklungsrunde werden, alle Länder sollten vom Abbau von Handelsverzerrungen profitieren. Abends der erste Test. Die vier Länder Mali, Burkina Faso, Benin und Tschad fordern die Streichung der weltweiten Baumwollsubventionen, um eine Chance auf eine eigene Entwicklung zu haben. Redner aus allen Teilen der Welt unterstützten die Forderung der vier westafrikanischen Länder. Nur die USA und die EU waren in ihren Antworten ausweichend. Und dabei sind sie die eigentlichen Adressaten, denn durch ihre Subventionen schaden sie mehr als 10 Millionen Kleinbauern in Westafrika und Millionen Menschen in anderen Teilen der Welt.
Ein umfangreiches Programm hat sich die Welthandelsorganisation vorgenommen. "Es bleibt abzuwarten, ob die "großen" Spieler (USA und EU) bereit sind, den kleinen entgegen zu kommen oder ob sie nur ihre Themen "durchdrücken" und die weltweiten Hoffnungen auf eine gerechtere Globalisierung zunichte machen. Der Auftakt war jedenfalls enttäuschend", so meldet aus Cancún Dr. Brigitta Herrmann, verantwortlich für eine gerechtere Gestaltung der Globalisierung bei der Deutschen Kommission Justitia et Pax.