Bischof Dr. Marx bedauert Scheitern der WTO-Ministerkonferenz in Cancún

"Reiche Länder waren nicht bereit, die Interessen der Entwicklungsländer ernsthaft aufzugreifen. Dieses beschämende Fazit muss man leider aus den Verhandlungen der WTO-Ministerkonferenz in Cancún, Mexiko ziehen" so Bischof Dr. Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax.

Eine "Entwicklungsrunde" war für die Verhandlungen vom 10.-14. September in Mexiko angekündigt worden. Die Vorschläge der Entwicklungsländer wurden jedoch nicht zur Verhandlungsgrundlage gemacht. Auch solche, die insbesondere eine gerechtere Agrarpolitik zum Ziel hatten, wurden nicht aufgegriffen und fanden keinen Eingang in den Entwurf für die Ministererklärung. Die Europäer und die USA bestanden darauf, zusätzlich zu den bereits äußerst umfangreichen Verhandlungsthemen, zu weiteren Themen Abkommen abzuschließen. Die Entwicklungsländer aber hatten sich immer gegen diese Themen ausgesprochen. Und so scheiterte die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation.

"Es ist sehr bedauerlich, dass der Beschluss der WTO vor 2 Jahren, nun eine Entwicklungsrunde zu machen, offensichtlich nicht konsequent umgesetzt wurde," so Bischof Dr. Marx. Die Bundesregierung hatte ebenfalls erklärt, sie wolle die Verhandlungsrunde der WTO zu einer echten Entwicklungsrunde machen. Doch auch bei der Deutschen Verhandlungsdelegation in Cancún gab es wohl keine verbindlichen Zusagen, die Interessen der Entwicklungsländer zu berücksichtigen. Bischof Dr. Marx drückte am 15. September seine Hoffnung aus, dass alle aus dem Scheitern der WTO-Ministerkonferenz lernen: "Die Menschen in Entwicklungsländern haben ein Recht auf faire Chancen auf dem Weltmarkt."

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