GKKE-Stellungnahme zum G8-Gipfel in Gleneagles
Eine konsequente weitere Unterstützung der innerafrikanischen
Reformbestrebungen erwartet die Gemeinsame Konferenz Kirche und
Entwicklung (GKKE) vom G 8-Gipfel, der am 6. Juli im schottischen
Gleneagles beginnt. Die zweifellos notwendige Ausweitung der Hilfe für
Afrika sollte sich an Fortschritten der Initiative für eine „Neue
Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NePAD)“orientieren, mit der sich
afrikanische Staaten zu guter Regierungsführung und wirtschaftlichen
Reformen verpflichtet haben. „Die GKKE sieht sich dabei in
Übereinstimmung mit kirchlichen Partnern in Afrika, die NePAD als
vielversprechendes Reformvorhaben einschätzen, das auf eine
entwicklungskonforme Gestaltung von Staat und Gesellschaft
zielt“, heißt es in der Zwischenbilanz zur Umsetzung der
NePAD-Initiative, die die GKKE im Hinblick auf den G 8-Gipfel heute in
Berlin vorgelegt hat.
Als künftige Herausforderung an den
NePAD-Prozess sieht die GKKE vor allem eine schlüssige Fortführung der
sogenannten Peer Reviews, die eine überstaatliche Kontrolle der
Reformen ermöglichen. Hier ma ngelt es nach Einschätzung der GKKE an
der erforderlichen Transparenz. Auch auf dem Gebiet der Krisen- und
Konfliktprävention sind verstärkte Anstrengungen der
afrikanischen Länder dringlich; nach Auffassung der GKKE muss mehr
Aufmerksamkeit auf politische Interventionen im Vorfeld sich
abzeichnender Konflikte gelegt werden. Als „nicht mehr
hinnehmbar“ bezeichnet die GKKE das beharrliche Schweigen afrikanischer
Politiker zur Situation in Simbabwe.
Die GKKE begrüßt
die Absicht des G 8-Gipfels zu einem weiteren Schuldenerlass für
hochverschuldete arme Staaten. Sie hält es jedoch in Übereinstimmung
mit zahlreichen kirchlichen Äußerungen der jüngsten Zeit für
erforderlich, mehr Länder in den Erlass einzubeziehen, um ihnen die
Erreichung der Millenniumsziele zu ermöglichen.
Rückfragen:
Jürgen Hambrink, Tel. 030 – 20355307
Gertrud Casel, Tel: 0228-103303