Bischof Marx fordert die internationale Gemeinschaft auf, den Dayton-Vertrag weiter zu entwickeln.
Aus Anlass des 10ten Jahrestages des Massakers von Srebrenica hat
der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax Bischof Dr.
Reinhard Marx in einer Erklärung der Opfer gedacht und die Auslieferung
der Verantwortlichen an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag
gefordert. Er wies dabei auf die bleibenden Herausforderungen
zur Schaffung eines nachhaltigen Friedens in Bosnien und Herzegowina
hin:
„Wir sind es nicht zuletzt den Opfern des Massakers in
Srebrenica und der Kriege im ehemaligen Jugoslawien schuldig, Sorge
dafür zu tragen, dass Srebrenica zu einem nachhaltigen Wendepunkt
europäischer Friedenspolitik wird“.
Mit besonderer Sorge
betrachtet Bischof Marx die aktuellen Tendenzen zur Stagnation im
Friedensprozess. Es werden dringend neue Impulse benötigt. Eine
besondere Rolle sollte dabei eine kritische Würdigung der Entwicklungen
der letzten 10 Jahre im Rahmen einer internationalen Staaten-Konferenz
spielen. Die internationale Gemeinschaft ist in enger Kooperation mit
den regionalen Akteuren gefordert, die durch den Dayton-Vertrag
gesetzten Rahmenbedingungen, die sich als sehr ambivalent erwiesen
haben zu überdenken und wo nötig weiterzuentwickeln.
In
ähnlicher Weise haben sich heute in einer konzertierten Aktion auch
andere Justitia et Pax – Kommissionen europaweit geäußert, die in der
Europäischen Konferenz untereinander vernetzt sind und sich im
vergangenen Herbst bei ihrer Generalversammlung in Sarajevo mit der
Geschichte und aktuellen Situation im ehemaligen Jugoslawien befassten.
Erklärung