Arneimittelversorgung in Entwicklungsländern

Bonn / Berlin. In Tansania können künftig Apothekenhelferinnen und -helfer besser ausgebildet werden – dank einer Kooperation der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), dem tansanischen kirchlichen Ausbildungsinstitut „Kilimanjaro School of Pharmacy“ sowie den deutschen Unternehmen Boehringer Ingelheim, Merck und Bayer HealthCare. Dafür soll über drei Jahre der Ausbau von vier tansanischen Ausbildungseinrichtungen unterstützt und ein neuer staatlich anerkannter Ausbildungsgang eingeführt werden.

Die Absolventen sollen helfen, den Patienten vor allem im ländlichen Raum Tansanias besseren Zugang zu qualitativ guten Medikamenten zu verschaffen und sie zur richtigen Einnahme zu beraten. Mitte Februar wurden im tansanischen Dar es Salaam die Curricula finalisiert, den politischen Verantwortlichen präsentiert und offiziell bei der nationalen Kontrollbehörde für Ausbildungsgänge (NACTE) zur Genehmigung eingereicht.

Die Kosten von 420.000 Euro teilen sich die beteiligten Unternehmen und die GIZ je zur Hälfte. Darüber hinaus sind kirchliche Organisationen aus Deutschland, u. a. das Missionsärztliche Institut in Würzburg und das Deutsche Institut für ärztliche Mission in Tübingen beratend beteiligt. Sie fördern die Ausbildung schon seit vielen Jahren. Denn diese stehen mit dem lokalen Projektträger seit Langem beratend und unterstützend in enger Verbindung. Ein Schwerpunkt lag und liegt in der Ausbildung pharmazeutischer Fachkräfte.

Das Projekt zählt zu den Partnerschaften zwischen öffentlichen Einrichtungen und Privatwirtschaft, die das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unter dem Namen develoPPP.de fördert. Auch das tansanische Gesundheitsministerium und das Pharmacy Council of Tansania unterstützen die Ziele des Vorhabens.

Die Initiative für diese Kooperation ging vom GKKE-Pharmadialog aus; einer langjährigen gemeinsamen Arbeitsgruppe der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) und des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa). Die darin engagierten Vertreter von Pharmaunternehmen und Kirchen suchen Wege zur Bekämpfung tropischer Armutskrankheiten und zur Verbesserung der Gesundheitsinfrastruktur in Entwicklungsländern. Im Falle Tansanias stellte eine Studie fest, dass vor allem pharmazeutische Fachkräfte mit kurzer Ausbildung in vielen Gesundheitseinrichtungen fehlen. Diese Bestandsaufnahme mit den beteiligten Institutionen in Tansania war Voraussetzung für die nun eingeleiteten Schritte.

„In dem aktuellen Projekt zeigen sich schon jetzt das Potential von Synergien einer länderübergreifenden Kooperation von kirchlichen, staatlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren. Im Kontext der Post-2015 Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda und zur Einlösung des Rechts auf Gesundheit sind derartige Partnerschaften beispielhaft“, sagte Prälat Dr. Martin Dutzmann, evangelischer Vorsitzender der GKKE. Birgit Fischer, die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen, hielt fest: „Im Rahmen tragfähiger Partnerschaften sind viele Pharma-Unternehmen gerne bereit, ihre Kompetenz bei Medikamenten und ihre internationalen Strukturen zugunsten der Patienten und Gesundheit in Entwicklungsländern einzubringen.“

In der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) arbeiten ‚Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst‘ und die Deutsche Kommission Justitia et Pax zusammen. Zu ihren Aufgaben gehören die Erarbeitung gemeinsamer Stellungnahmen und der Dialog mit Politik und gesellschaftlichen Organisationen zu den Fragen der Nord-Süd-Politik.
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 44 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 77.000 Mitarbeiter. 17.500 davon arbeiten in F.orschung und Entwicklung.

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