Gegen Nationalismus und Ausgrenzung

Bonn 25.03.2015   Mit einer Konzertierten Aktion wenden sich Justitia et Pax Kommissionen in Europa an führende Politiker in ihren Ländern und an zivilgesellschaftliche Akteure, um gemeinsam eine deutliche Antwort auf wachsenden Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Europa zu finden. Hintergrund ist die Erfahrung, dass Parteien mit nationalistischen Programmen in ganz Europa erheblichen Zulauf haben. Deutlich wurde dies bei den Europawahlen im Mai 2014 und seitdem in verschiedenen Wahlergebnissen, zuletzt bei den Départementswahlen in Frankreich. In Deutschland haben insbesondere PEGIDA und ähnliche regionale Gruppierungen die Gefahren von zunehmendem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ins öffentliche Bewusstsein gerufen.
In der gemeinsam erarbeiteten Erklärung wird eine Wirtschafts- und Sozialpolitik gefordert, die es den Menschen – hier und weltweit – ermöglicht, eine sinnvolle Arbeit zu finden und Verantwortung für sich und ihre Familien zu übernehmen. Weiter notwendig sei eine konsequente europäische Migrationspolitik, die gemeinsam Verantwortung übernimmt. Den Verantwortlichen in der Politik, aber auch in der Zivilgesellschaft wird nahegelegt, die Vorzüge der europäischen Integration in Erinnerung zu rufen und jeder Versuchung zu widerstehen, die Europäische Union zum Sündenbock für hausgemachte Probleme zu machen. Die Deutsche Kommission hat die Erklärung den deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament geschickt sowie den Verantwortlichen für Wirtschafts-, Sozial- und Europapolitik in Berlin.
Die Deutsche Kommission macht zudem darauf aufmerksam, dass aus der Asyl- und Migrationsarbeit in der katholischen Kirche ein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit erwachsen ist, dass institutionell gut verortet ist und auf einer breiten Basis in den Gemeinden aufruht. Und doch ist eine stärker werdende rechtsextreme politische Bewegung in Europa wahrnehmbar, so konstatiert Justitia et Pax: die radikale Rechte ist mittlerweile in vielen Ländern Europas in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Justitia et Pax hat daher eine Abstimmung mit anderen kirchlichen Akteuren initiiert, um der Herausforderung von Fremdenfeindlichkeit und von medienwirksam auftretenden rechtsextremen Bewegungen in Deutschland angemessen zu begegnen.

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